Das obige Astdiagramm zeigt meine Verwandtschaft
mütterlicherseits mit Friedrich Hölderlin, über meine Großmutter
Hulda Faas (Foto) und über Hölderlins Mutter Johanna Christiana
Heyn und die Großmutter mütterlicherseits, Johanna Rosina Sutor.
Unsere jüngsten gemeinsamen Vorfahren sind Konrad Spring und
Genoveva Heinzelmann. Die Verwandtschaft mit Hölderlin ist auf
diesem Diagramm zwar schon etwas entfernt, jedoch habe ich
erstaunt festgestellt, dass ich mit Hölderlin so einiges gemein
habe.
Hölderlin sah seiner Mutter recht ähnlich. Neben meiner Großmutter
ist Johanna Christiana Heyn die Vorfahrin, der ich am ähnlichsten
sehe, soweit ich das bis jetzt vom spärlichen Bildmaterial her
beurteilen kann. Äußere Ähnlichkeiten mit Hölderlin, seiner Mutter
und der Schwester Heinrike bestehen auch bei meiner Großmutter,
Tante (Schwester meiner Mutter), Großtante und andere Vorfahren,
die Anfang des 19. Jahrhunderts wohl vornehmlich aus
wirtschaftlichen Gründen Württemberg verlassen hatten, um nach
Bessarabien (eine 1814 unter Zar Alexander I. gegründete Kolonie
in Südosteuropa mit deutscher Minderheit) auszuwandern. Einige
Nachfahren leben heute in Kanada und USA.
Es ist allerdings sehr gut möglich, dass ich mit Hölderlin noch
weitere und noch jüngere gemeinsame Vorfahren habe, gerade weil
wir uns in vielerlei Hinsicht so ähnlich sind. Zum gegenwärtigen
Zeitpunkt (Stand 2021) stehen uns jedoch nicht alle Stammbäume und
möglichen Verzweigungen zur Verfügung.
Das obige Astdiagramm ist wohl die naheliegendste Verbindung, die
bis jetzt am einfachsten nachzuweisen war.
Die jüngsten gemeinsamen Vorfahren, die ich mit Theodor Heuss
habe, sind Martin Schaal, geboren 1613 in Pliezhausen im Großraum
Tübingen, und Elisabeth Sybille Abel, geboren 1626 in Balingen.
Die jüngsten gemeinsamen Vorfahren, die Friedrich Hölderlin mit König
Frederik X. zu Dänemark hat, sind Johann Conrad Hochstetter,
geboren 1583 in Gerhausen im Alb-Donau-Kreis, und Anna Regina
Kieser, geboren 1615 in Blaubeuren. Der französische Vater des
dänischen Königs Frederik X., Henri Marie Jean André de
Laborde de Monpezat, seit 1967 Ehemann der dänischen Königin
Margrethe II. (Prinz Henrik zu Dänemark), hat also schwäbische
Wurzeln. Der in Hölderlins Linie eingeheiratete Sprachlehrer Dr.
Phil Christian Friedrich Emmanuel Hallberger aus Vellberg ging
nach Frankreich. Sein Sohn Eugen Ludwig Heinrich Hallberger
heiratete die Französin Clara Vernhes. Die gemeinsame 1880 in
Toulouse geborene Tochter Henriette Hallberger heiratete 1904 den
Urgroßvater des dänischen Thronfolgers, Henri de Laborde de
Monpezat.
Sieglinde Mertens, geb. Biffart (1941 - 1986)
Die Schwester meiner Mutter, meine liebe Tante, die der
Schwester Hölderlins, der lieben Heinrike Breunlin, wie ein Ei
dem anderen gleicht.
Sieglinde war wie Hölderlin empfindsam, kreativ und
naturverbunden. Früher in den 1970ern und 80ern sammelten wir an
den Wochenenden im Herbst häufig Pilze im Wald und kochten etwas
Leckeres.
Im Sommer machten wir oft eine Fahrradtour ins Grüne. Im
Gegensatz zu meiner Mutter, die als Buchhalterin wie Hölderlins
Mutter Johanna eher ein Zahlenmensch ist, war Tante Sieglinde
künstlerisch veranlagt und sprachbegabt.
Wollte sie sich einen Pullover, eine Weste oder Stola selber
stricken, dann hatte sie sich das oftmals recht ausgefallene
Design, die Muster aus diversen Wollfadenarten und Farben,
vorher genau auf Papier skizziert. Als Stenotypistin arbeitete
sie in Mannheim in einem international tätigen Unternehmen,
sodass sie recht früh Englisch lernte und mir Vokabeln
beibrachte. Sie war auch der Grund, warum ich schon im
Grundschulalter wusste, dass ich später Fremdsprachen studieren
wollte.
Hulda Biffart, geb. Faas (1909 - 1987)
Die Mutter meiner Mutter, meine liebe Großmutter, die der
Mutter Hölderlins, der lieben Johanna Gok, nicht nur recht
ähnlich sieht, sondern auch charakterliche Gemeinsamkeiten hat.
Sie war eine buchführende Familienmanagerin und Landwirtin. Sie
konnte sehr resolut und hart sein, wenn man sie und die Familie
sowie ihre fleißigen Feldarbeiter ungerecht behandelte und sie
sich und ihre Leute verteidigen musste, vor allem, als sie ihre
große Landwirtschaft ohne meinen Großvater, der an der Front
kämpfte, am Laufen halten musste, damit alle zu essen hatten.
Ihrer Familie gegenüber war sie immer gerecht und sehr herzlich
- für mich die liebste Großmutter, die ich mir wünschen konnte.
Trotz aller Schicksalsschläge hatte sie ihr Vertrauen in Gott
nie verloren.
Adolf Faas (1935 - 1973)
Mein Großonkel mütterlicherseits, der mich an Hölderlin und
seine Mutter erinnert.
So stelle ich mir Hölderlin im 20. Jahrhundert vor. Hölderlin
konnte ja gut reiten. Hätte er in den 1950ern gelebt, wäre es
durchaus denkbar, dass sich Hölderlin auch auf einem solchen
Motorrad den Wind hätte um die Nase wehen lassen und dass er
noch mehr Orte und Freunde besucht hätte, als er es schon zu
seiner Zeit zu Fuß oder hoch zu Ross zu tun pflegte.
Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)
Das allseits bekannte Porträt, das Hölderlin seiner Schwester
Heinrike zur Hochzeit schenkte, zeigt Hölderlin mit einer
silbergrauen Perücke, die damals generell zu festlichen Anlässen
getragen wurde. Als Hölderlin nach Bordeaux reiste, stellten ihm
die Franzosen Passierscheine aus, in denen einige Angaben zu
äußeren Merkmalen enthalten sind, da es ja damals noch keine
Passfotos gab.
Pierre Bertaux machte in seinem Buch folgende Angaben:
Hölderlin hatte dunkelbraune, kurze und lockige Haare (er trug
also keinen Pferdeschwanz wie die Bronzeplastik in Nürtingen),
braune Augen, helle Haut mit rötlichen Wangen. In Frankreich
wurde gerade das metrische System eingeführt. Man maß bei
Hölderlin eine Körpergröße von 1766 mm, also knapp 1,77 m, was
für die damalige Zeit schon recht groß war.